Menschen mit einer Magersucht (Anorexia nervosa) leiden unter einer Fehlwahrnehmung ihres Körpers. Dies sind v.a. junge Frauen. Obwohl sie viel zu dünn sind, nehmen sie sich als zu dick und zu unattraktiv wahr. Die Anorexie ist gekennzeichnet durch eine strikte Nahrungsbegrenzung und absichtlich herbeigeführte Untergewichtigkeit, indem die Betroffenen versuchen, immer mehr Gewicht abzunehmen.
Die Magersucht, auch Anorexie oder Anorexia nervosa genannt, ist eine psychische Erkrankung, bei der die Betroffenen unter einer gestörten Körperwahrnehmung leiden. Dies führt dazu, dass sie sich als wesentlich zu dick und zu unattraktiv wahrnehmen, darunter leiden und versuchen, dieser Wahrnehmung durch verschiedene Maßnahmen entgegenzuwirken. Dabei können sich die Maßnahmen von Überwachung der Nahrungsaufnahme bis hin zur völligen Nahrungsverweigerung erstrecken. Dabei vermeiden die Betroffenen die Aufnahme genügender Mengen von Nahrungsmitteln und können ihren Gewichtsverlust durch Erbrechen, Missbrauch von abführenden oder harntreibenden Mitteln und übermässige sportliche Aktivität beschleunigen. Der Grund ist eine verzerrte Wahrnehmung ihrer eigenen Figur. In der Folge reduziert sich ihr Körpergewicht auf einen Body-Mass-Index-Wert unter 17.5 Kg pro Quadratmeter Körperoberfläche. Der Body-Mass-Index (BMI) errechnet sich mittels Teilung des Körpergewichts (in Kilogramm, Kg) durch die Körpergrösse (in Metern) im Quadrat und beträgt bei Normalgewichtigen 20 bis 25 Kg pro Quadratmeter. Im Gegensatz zur Magersucht weisen Betroffene mit einer Ess-Brechsucht (siehe Artikel Ess-Brechsucht) einen BMI-Wert von über 17.5 Kg pro Quadratmeter Körperoberfläche auf.
Von einer Anorexia nervosa sind vor allem aber nicht nur Frauen betroffen. Wie oben bereits erwähnt, beginnt die Symptomatik beziehungsweise das Verhalten der Betroffenen meist mit einer Überwachung der Nahrungsaufnahme anhand von Kalorientabellen. Es folgen häufig Maßnahmen, die einen deutlichen Gewichtsverlust herbeiführen, dazu zählen exzessiver Sport, Erbrechen, Abführmassnahmen, aber auch der Gebrauch von Appetitzüglern sowie der Verzicht auf viele Nahrungsmittel. Betroffene mögen nicht mehr in Gesellschaft essen und brauchen selbst für kleinste Nahrungsbrocken enorm lange Zeit.
Durch die mangelnde Zufuhr von Kalorien aber vor allem auch von Vitaminen und anderen essentiellen Nahrungsbestandteilen kann es zu ernsten körperlichen Symptomen bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen kommen. Bei einem geringen Körpergewicht können hormonelle Störungen wie zum Beispiel eine Unregelmässigkeit oder sogar ein Ausbleiben der Menstruationsblutungen eintreten. Bei betroffenen Männern kann es zu Potenzverlust und Lustlosigkeit kommen. Durch die Unterversorgung des Körpers mit Nährstoffen ist der Knochenstoffwechsel stark reduziert und kann zu einem frühen bleibenden Knochenschwund führen (siehe Artikel Osteoporose). Seltener treten eine Verminderung der Herzfrequenz und der Körpertemperatur auf, was ein Spitalaufenthalt dringend nötig macht. Die Behandlung der Magersucht erfolgt durch einen Facharzt und ist sehr wichtig, da die Unterernährung unter Umständen lebensgefährlich sein kann. Meist zieht sich die Behandlung über lange Zeit hin und Rückfälle sind zu beobachten. Bei akut lebensbedrohlichen Gewichtsabnahmen erfolgt zunächst eine kontrollierte Ernährung über zum Beispiel eine Magensonde oder mit hochkalorischen Drinks. Im Anschluss daran ist eine intensive Psychotherapie und Ernährungsberatung erforderlich.
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