Bei einer Aortendissektion kommt es durch verschiedene Ursachen zu einem Einriss der innersten Schicht der Gefäßwand. Dadurch gelangt Blut zwischen die Schichten und kann sich dort „vorwühlen“, bis es wieder Anschluss an das normale Gefäß bekommt.
Bei Unfällen, nach Infektionen oder bei genetischen Erkrankungen kann es vorkommen, dass die Innenschicht der Wand der Hauptschlagader einreißt. Durch den hohen Blutdruck in dem Gefäß wird das Blut zwischen die Schichten gedrückt und kann sich dort „vorwühlen“. Dabei können andere abgehende Arterien abgedrückt werden, so dass die dahinterliegenden Organe nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden können. Das macht auch die Gefahr der Aortendissektion aus. Sind es zum Beispiel die großen hirnversorgenden Gefäße, die abgedrückt werden, resultieren Hirninfarkte bis hin zum Hirntod.
Patienten, die eine Dissektion erleiden, klagen über stärkste, akut einsetzende Schmerzen (Dissektionsschmerz). Bei einer Dissektion im Brustkorb treten diese Schmerzen vor allem hinter dem Brustbein oder zwischen den Schulterblättern auf, manchmal strahlen sie auch in den linken Arm oder in den Hals aus und können dann auch für einen Herzinfarkt gehalten werden. Danach stehen vor allem Beschwerden, die durch die Minderversorgung anderer Organ- oder Körperteile hervorgerufen werden, im Vordergrund. Je dichter eine Dissektion am Herzen auftritt (im aufsteigenden Teil der Aorta), desto größer ist auch die Gefahr, dass sich eine Herzbeuteltamponade mit recht schnell einsetzendem Herz-Kreislauf-Stillstand entwickelt.
Eine Aortendissektion ist immer ein gefährliches Krankheitsbild, das je nach Lokalisation entweder notfallmäßig versorgt werden oder zumindest intensivmedizisch beobachtet werden muss. Dabei ist nicht immer eine Operation erforderlich, manchmal reicht die Senkung des Blutdrucks und eine Schmerztherapie.
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